Trainingswissenschaft
Mit wissenschaftlicher Betreuung zu Höchstleistungen
Schwerpunkt der Trainingswissenschaft an den Standorten des Olympiastützpunktes ist die Unterstützung der Trainer*innen und Spitzensportler*innen bei der Gestaltung des Trainingsprozesses und der Optimierung der individuellen Technik sowie der bestmöglichen Ausbildung der athletischen und konditionellen Fähigkeiten.
Ziel des hohen technischen und zeitlichen Aufwands, den die Trainingswissenschaft in die wissenschaftliche Betreuung von Spitzensportler*innen investiert, ist es, Athlet*innen in Wettkämpfen entscheidende Fortschritte zu ermöglichen, um sich so in der Weltspitze etablieren zu können.
Die Sportwissenschaftler*innen der Abteilung Trainingswissenschaft am Olympiastützpunkt sind erfahrene Expert*innen in ihren Sportarten und Fachgebieten.
Ihre Arbeit umfasst die wissenschaftliche Betreuung der Sportarten, mit denen eine Vereinbarung zur sehr umfassenden und aufwändigen sogenannten „Spezialbetreuung“ getroffen wurde – das sind Beachvolleyball, Hockey, Rudern, Segeln, Schwimmen, sowie mit Badminton und Handball zwei Sportarten, in denen die Betreuung gerade intensiviert wird. Es werden dabei sowohl die regional ansässigen Kaderathlet*innen im täglichen Training betreut, wie auch – z.B. bei Trainingslagern, Wettkämpfen oder Leistungsdiagnostiken — Kaderathlet*innen aus allen Teilen Deutschlands.
Spezialbetreuung in den einzelnen Sportarten
Erfahren Sie hier, wie die Trainingswissenschaft am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein Spitzensportler*innen unterstützt:
Im Beachvolleyball ist Hamburg der Leit- und Diagnosestützpunkt des Deutschen Volleyballverbandes (DVV) und damit der zentrale Stützpunkt für alle Nationalteams im Frauen- und Männerbereich des DVV im Beach. Hier laufen auch die Daten aller Sportler*innen aus den Leistungsdiagnostiken Halle und Beach zusammen.
Die wissenschaftliche Betreuung der Kaderathlet*innen und die Durchführung der Komplexen Leistungsdiagnostik (KLD) sind dabei die Kernaufgaben der Trainingswissenschaft. Dies umfasst:
- Videogestütztes Techniktraining
- Komplexe Leistungsdiagnostik für Beachvolleyball
- Analyse von Längsschnitten und daraus resultierenden Ableitungen für die Entwicklung in den verschiedenen Altersstufen je Geschlecht
- Unterstützende Tests bei der zentralen Sichtung alle 2 Jahre
- Mitarbeit im Kompetenzteam des DVV
Als regionaler Partner des Deutschen Hockey Bundes (DHB) findet die wissenschaftliche Betreuung ausgewählter Nachwuchskaderathlet*innen statt. Dies umfasst:
- Durchführung einer Kraft-Leistungsdiagnostik
- Durchführung von Feldstufentests
Im Rudern sind die wissenschaftliche Betreuung am Bundesstützpunkt Ratzeburg-Hamburg und die zentrale Betreuung der Disziplingruppe Männer-Skull des Deutschen Ruderverbandes (DRV) Kernaufgaben der Trainingswissenschaft. Dies umfasst:
- Biomechanische Diagnostik mit dem mobilen Messsystem im Boot
- Beratung, Analyse, Video, Messbootfahrten zur Verbesserung der Rudertechnik
- Komplexe Leistungsdiagnostik Rudern
- internationale Wettkampfbeobachtung mittels Videoanalysen
- Trainingslager- und Wettkampfbetreuung der Disziplingruppe Männer-Skull des DRV
- Beratung des Sportdirektors des DRV, Mitarbeit in Arbeitsgruppen Weiterentwicklung Messtechnik, Konzepterstellung Verband, Trainingsmethodik
Alle Nationalteams des Deutschen Seglerverbands (DSeV) werden von der Trainingswissenschaft wissenschaftlich betreut, wobei die Durchführung der Komplexen Leistungsdiagnostik und die wissenschaftliche Beratung der Trainer Kernaufgaben sind. Dies umfasst:
- Zentrale Leistungsdiagnostik für den DSeV in den Bereichen Kraft, Ausdauer und funktionelle Biomechanik
- Ermittlung boots- und positionsspezifischer Belastungsprofile der Segler
- Hilfe bei der Trainingsdokumentation, Auswertung und Beratung
- Trainerfortbildung
- Nachwuchssichtung
- Hilfestellung bei Konzeptionierung und trainingsmethodischer Beratung individueller und klassenspezifischer Trainingspläne zur Entwicklung der sportlichen Leistung
- Regatta und Trainingsbegleitung
- Mitarbeit im Kompetenzteam des DSV
- Mitarbeit in verschiedenen Projekten zur anwendungsorientierten Forschung im Segeln
Im Schwimmen sind die wissenschaftliche Betreuung am Bundesstützpunkt Nord/Hamburg (BSP), die zentrale Betreuung der Bundeskader des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) und — als Diagnosestützpunkt des DSV – die Durchführung der Komplexen Leistungsdiagnostik (KLD) Kernaufgaben der Trainingswissenschaft. Dies umfasst:
- Durchführung und Weiterentwicklung der Komplexe Leistungsdiagnostik für den DSV und den BSP
- Nationale und internationale Wettkampfbeobachtung mittels Videoanalysen
- Trainingslager- und Wettkampfbetreuung für die Deutsche Schwimmnationalmannschaft
- Betreuung der Bundeskader am BSP
- Mitarbeit im Kompetenzteam des DSV
- Durchführung/Mitarbeit in verschiedenen Projekten des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) zur anwendungsorientierten Schwimmsportforschung
Als regionaler Partner des Deutschen Badminton Verbandes (DBV) findet die wissenschaftliche Betreuung ausgewählter Nachwuchskaderathlet*innen statt. Dies umfasst:
- Durchführung einer Kraft-Leistungsdiagnostik
- Hilfestellung bei Konzeptionierung und trainingsmethodischer Beratung individueller und altersgerechter Trainingspläne zur Entwicklung der sportlichen Leistung und Vermeidung von körperlicher Überlastung
- Videogestützte Technikanalyse
Als regionaler Partner des Deutschen Handball Bundes (DHB) findet die dezentrale wissenschaftliche Betreuung der Kaderathlet*innen aus dem norddeutschen Raum statt. Dies umfasst:
- Durchführung der komplexen Leistungsdiagnostik in den Bereichen Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer
Trainingswissenschaftliche Fachgebiete
Erfahren Sie hier, wie die Trainingswissenschaft am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein Spitzensportler*innen in den verschiedenen Fachgebieten unterstützt. Dabei müssen die Experten natürlich ganz eng zusammenarbeiten. Nur alle Puzzleteile zusammen ergeben ein umfassendes Abbild und liefern den Trainer*innen alle Informationen, die sie benötigen.
Im Fokus der Leistungsphysiologie steht die Ausdauerleistungsfähigkeit. Für die Herausgabe von Trainingsempfehlungen stellen die Durchführungen verschiedener Tests zur Analyse der Energiebereitstellung die Kernaufgaben für diesen Bereich dar. Diese umfassen:
- Physiologie des Stoffwechsels in Ruhe und unter Belastung
- Einsatz (sportart-) spezifischer Untersuchungsverfahren zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit (aerob und anaerob)
- Ergometrietests (z.B. Rad‑, Ruderergometer, Laufband)
- Leistungstests z.B. im Schwimmbad, Strömungskanal, Ruderboot, 400m-Bahn
- Spiroergometrie in Labor und Feld
- Trainings- und Wettkampfdokumentation sowie Trainingssteuerung zur Leistungsoptimierung
Im Fokus der Biomechanik stehen die technischen Fertigkeiten in einer Sportart, womit Tests zur Objektivierung der Bewegungsabläufe und daraus resultierende Empfehlungen zur Bewegungsoptimierung Kernaufgaben in diesem Bereich sind. Dies umfasst:
- Quantitative Analyse der Bodenreaktionskräfte im Sprung, im Krafttraining und bei sportartspezifischen Bewegungsabläufen mittels bipedaler Kraftmessplatten
- 2D/3D Bewegungsanalyse mittels High-Speed Kameras zur quantitativen (u.a. Winkel, Geschwindigkeit, Beschleunigung) und qualitativen Technikanalyse und Optimierung der Bewegungsabläufe
- Schnelligkeit- und Reaktionsschnelligkeitsmessungen mittels Lichtschranken und Kraftmessplatten
Im Fokus der Kraftdiagnostik steht die Ermittlung von Kraftfähigkeiten der sportartspezifisch relevanten Muskelgruppen und daraus resultierende Trainingsempfehlungen. Dies umfasst:
- Kraftdiagnostik mittels isokinetischer Dynamometer zur Messung und Verbesserung des Kraftpotenzials der relevanten Muskeln/Muskelgruppen.
- Hilfestellung bei Konzeptionierung und trainingsmethodischer Beratung individueller und altersgerechter Trainingspläne zur Entwicklung der sportlichen Leistung und Vermeidung von körperlicher Überlastung
Im Fokus des Athletiktrainings steht die athletische Ausbildung der Sportler*innen mit wissenschaftlichen Methoden. Die Steuerung, Planung und Durchführung verschiedener Athletiktrainings ist die Kernaufgabe in diesem Bereich. Dies umfasst:
- direkte Zusammenarbeit mit Weltklasse-Sportler*innen
- direkte Einflussnahme auf die sportliche Leistung durch die Steuerung, Planung und Durchführung verschiedener Athletiktrainings wie z.B. Krafttraining
- enger Austausch in einem Netzwerk aus Kolleg*Innen der Bereiche Training, Leistungsdiagnostik, Wissenschaft, Medizin, Ernährung und Psychologie
Im Fokus der Rehabilitation steht die Aufgabe, Sportler*innen nach einer Verletzung wieder möglichst schnell und effizient in das reguläre Training zurück zu führen. Die Durchführung und Weiterentwicklung von verletzungsspezifischen Rehabilitationsprozessen stellt daher die Kernaufgabe dar. Dies umfasst
- Erfassung und Bewertung der dem Rehabilitationsprozess entsprechenden sportlichen Belastbarkeit, Empfehlungen zur zweckmäßigen Bewegungsausführung
- Erstellung und Beurteilung von Rehabilitationsplänen bis zur uneingeschränkten Belastbarkeit
- Empfehlung zur Trainingsgestaltung und zur Entwicklung des Rehabilitationsprozesses
- Sichtung, Beurteilung und Umsetzung neuer Forschungsergebnisse zum Nutzen von Prävention, Regeneration und Therapie im Hochleistungssport
Technische Highlights
Um die vielfältigen Aufgaben zur Videobeobachtung im Beach lösen zu können, ist die technische Ausstattung — auch weltweit gesehen — auf Spitzenniveau:
- Video — Messplatz mit Mehrkamerasystem (11 Kameras) zur qualitativen Beobachtung der Technik und Taktik auf zwei Wettkampffeldern
- Sofort – Feedback – System zum zeitversetzten abspielen von Videosequenzen
Um die vielfältigen Aufgaben zur Messung von Parametern im Schwimmen lösen zu können, ist die technische Ausstattung auch weltweit gesehen auf Spitzenniveau:
- Gegenstromanlage mit Geschwindigkeiten bis 2,5 m/s, was deutlich über den Geschwindigkeiten beim Weltrekord für 50 m Freistil der Männer liegt
- Video — Messplatz mit Mehrkamerasystem (4 Kameras) zur qualitativen und quantitativen Beobachtung der Schwimmtechnik in der Gegenstromanlage
- Messplatz Start Wende in der Schwimmhalle mit Kraftmess-Startblock und Mehrkamerasystem (8 Kameras) zur qualitativen und quantitativen Beobachtung von Starts und Wenden
- Schwimmspezifische biomechanische Diagnostikgeräte :
- Diagnostikgerät 1080 Sprint zum semi-tethered Schwimmen mit zusätzlichem Wiederstand
- Diagnostiktools Smartpaddles zum Erfassen von intrazyklischen Parametern des Schwimmens
- Einsatz des neu entwickelten mobilen Messsystems 2020 mit 3D-Bootsbewegungsanalyse, 2D-Krafmessung in Vortriebs- und Vertikalrichtung, 2D-Ruderwinkelmessung, Berechnung der Bootskraft, volldigitale Erfassung und Auswertung der Messparameter
- Video-Messwertkopplung mit Tablet basierten visuellen Online-Feedbacksystemen
- Einsatz spiroergometrischer Messsysteme in Kombination mit modifizierten Ruderergometern und Messbootanalysen in der Freiwassermessung
- SECA Bioimpedanz Waage zur Bestimmung der Körperzusammensetzung
- ISOMED 2000 zur isokinetischen Kraftdiagnostik
- Zwei stationäre Kistler Kraftmessplatten zur Ermittlung bipedaler dreidimensionaler Bodenreaktionskräfte. Optional kann das System mit synchronisierten Videoaufnahmen gekoppelt werden
- Zwei mobile Kistler Kraftmessplatten zur Ermittlung bipedaler dreidimensionaler Bodenreaktionskräfte. Optional kann das System mit synchronisierten Videoaufnahmen gekoppelt werden
- Contemplas 2D digitale Hochgeschwindigkeitsvideoanalyse
- SIMI 2D und 3D Bewegungungsanalyse
- SmartSpeed Lichtschranken zur Schnelligkeitstestung und Training der Reaktionsschnelligkeit
- Vmaxpro zur Technik- und Geschwindigkeitsanalyse im funktionellen Krafttraining
Leitung Trainingswissenschaft
Ronald Berndt
040 – 69 65 24 34
Trainingswissenschaft Beachvolleyball
Bernd Schlesinger
40 – 69 65 24 50
Trainingswissenschaft Schwimmen
Stefan Fuhrmann
040 – 69 65 24 21
Trainingswissenschaft Rudern
Mark Amort
04541 – 86 43 47
Trainingswissenschaft Rehatraining/Kraftdiagnostik
Norbert Sibum
040 – 69 65 24 17
Trainingswissenschaft Leistungsphysiologie
Dr. Cora Wawer
040 – 69 65 24 20
Trainingswissenschaft Leistungsphysiologie
Anna Langfeldt
040 – 69 65 24 20
Trainingswissenschaft Biomechanik
Dr. Patrick Fasbender
040 – 69 65 24 32
Trainingswissenschaft Athletiktraining/Kraftdiagnostik
Tim Franzmann
040 – 69 65 24 16
Trainingswissenschaft Leistungsphysiologie
Laura Stapmanns
040 – 69 65 24 47
Der OSP Hamburg ist der perfekte Trainingsstandort für Hochleistungssport – ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich ihn schon seit fast 10 Jahren nutzen darf.
Julius Thole, Beachvolleyball
Ingrid Unkelbach
Leitung
Olympiastützpunkt
Mein Team steht Ihnen für jede Frage zur Verfügung.
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Ingrid Unkelbach
Leitung
Olympiastützpunkt
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